Diskussion über Umgang mit dem Werkstoff "Blei"Prof. Dr. Elmar Forster fordert Ausnahmeregelung bei Blei-Grenzwerten

Auf europäischer Ebene sind neue Richtlinien für den Umgang mit dem Werkstoff „Blei“ im Gespräch. Die Grenzwerte sollen gesenkt werden. Prof. Dr. Elmar Forster fordert Ausnahmeregelungen für das Handwerk – auch, um Arbeitsplätze nicht zu gefährden.

Portrait Dr. Forster
Handwerkskammer für Mittelfranken

„Der Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist ein hohes Gut und darf nicht vernachlässigt werden, das steht außer Frage“, stellt Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken, klar. „Dennoch ist die Verwendung von Blei für einige Handwerksbereiche ein Muss. Eine Senkung der Grenzwerte würde für die Ausübung des Handwerks ernsthafte Einschränkungen bis hin zum Berufsverbot nach sich ziehen“, so Forster.

Betroffen ist insbesondere der Instrumentenbau. So ist die Verwendung von Blei zum Beispiel beim Orgelbau unabdingbar und kann nicht durch andere Werkstoffe ersetzt werden. „Es geht um die Erhaltung einer langen handwerklichen Tradition und des dazugehörigen Wissensschatzes, um Kulturgut und nicht zuletzt um Arbeitsplätze, in einer Zeit von Fachkräftemangel“, unterstreicht der Hauptgeschäftsführer und fordert eine Ausnahmeregelung für die Verwendung von Blei im Handwerk. „Diese Ausnahme muss langfristig eine allgemeine Gültigkeit haben, damit die betroffenen Gewerke aufatmen können und eine gesicherte Zukunftsperspektive haben.“