Ein Luftballon mit der Zahl 125 fliegt vor einem blauen Himmel. In diesem Himmel ist eine Schrift zu sehen.
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Jubiläum im Bayerischen Landtag Bayerns Handwerkskammern feiern 125-jähriges Bestehen

Sie wurden einst gegründet, um die verfehlte Handwerks- und Gewerbepolitik des 19. Jahrhunderts zu korrigieren, die zu einer Zersplitterung der Handwerkslandschaft geführt und die handwerklichen Qualifikationsstrukturen zerstört hatte. „Die Handwerkskammern waren Teil einer großen Modernisierungswelle, die Deutschland beim Wechsel ins 20. Jahrhundert zu einem technisch und wirtschaftlich führenden Land gemacht hat. Die Gründung der Handwerkskammern steht in engem Zusammenhang mit einem modernen Bildungswesen und einer weltweit einzigartigen Berufsbildungskultur, die heute zu den besonderen Stärken des Standorts Deutschland zählt“, betonte Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern.

Heute... 

Die Leistungspalette der Handwerkskammern besteht aus den Bereichen Handwerksförderung, Interessenvertretung und Selbstverwaltung.

Mit Inkrafttreten der Deutschen Handwerksordnung (HwO) 1954 wurde der Gründungsauftrag nochmal präzisiert. „Die Dienstleistungen im Bereich der Handwerksförderung bilden den größten Anteil im Leistungsspektrum unserer bayerischen Handwerkskammern. Wir bieten ein vielfältiges Angebot an Beratungs- und Bildungsleistungen, das zielgenau auf die Bedürfnisse der Handwerksbetriebe ausgerichtet ist und laufend an die aktuellen Anforderungen der Märkte angepasst wird“, berichtete Peteranderl. 

Im Rahmen der Interessenvertretung geben die Handwerkskammern Stellungnahmen zu staatlichen Vorhaben und Gesetzentwürfen ab und unterbreiten der Politik detaillierte und fundierte Vorschläge zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für das Handwerk.

Mit einer umfangreichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden Bedeutung und Forderungen des Handwerks in Medien und Gesellschaft bekannt gemacht.

Als dritten Leistungsbereich nehmen die Handwerkskammern sogenannte „hoheitliche Aufgaben“ wahr, die ihnen vom Gesetzgeber übertragen werden, etwa die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.

Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die Führung der Handwerksrolle und der Verzeichnisse der zulassungsfreien Handwerke sowie der handwerksähnlichen Gewerbe.

Hinzu kommen zahlreiche Aufgaben im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung: Die Kammern führen die Lehrlingsrolle, regeln und überwachen die Berufsausbildung und kümmern sich um die Durchführung von Prüfungen. Darüber hinaus regeln sie das Sachverständigenwesen.

Erfolgsgeheimnis: Ehrenamt

Das Erfolgsgeheimnis der bayerischen Handwerkskammern beschreibt Präsident Peteranderl: „Wir profitieren ungemein davon, dass Praktikerinnen und Praktiker ihre berufliche Fachkompetenz und persönliche Lebenserfahrung ehrenamtlich einbringen. Damit wird die konkrete Arbeit gezielt an den Bedürfnissen des Handwerks ausgerichtet. Dies kommt Selbstständigen und Arbeitnehmern sowie Staat und Gesellschaft insgesamt zugute. Ehrenamt ist im Handwerk immer noch Ehrensache – in Vollversammlung und Vorstand, aber auch und gerade in den zahlreichen Prüfungsausschüssen, in denen  Handwerkerinnen und Handwerker dafür sorgen, dass die vielfältigen Kenntnisse und Fähigkeiten an die nächsten Generationen des Handwerks weitergegeben werden.“

Ehrenamtliche verkörpern das Wir-Gefühl

Wesentlich zum Erfolg der Handwerkskammern in Bayern hat außerdem beigetragen, dass alle Handwerkerinnen und Handwerker in ihnen vertreten sind. Betriebsinhaber, Arbeitnehmer und Auszubildende sind  Mitglieder ihrer Handwerkskammer und können sich persönlich einbringen. Der Präsident: „Das bringt Vielfalt, Leistungsfähigkeit und Effizienz. Indem wir selbstständige Gewerbetreibende und Mitarbeitende in den Gremien einbinden, schaffen wir Unabhängigkeit, demokratische Mitwirkung und den Ausgleich von Interessen. Die ehrenamtlich engagierten Handwerkerinnen und Handwerker verkörpern das so wichtige ‚Wir-Gefühl‘ des  Handwerks.“

Peteranderl zeigte sich optimistisch, dass Kompetenz und Know-how der Betriebe, Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Inhaberinnen und Inhaber sowie Gemeinsinn und Verantwortungsgefühl der Mitarbeitenden das Handwerk in eine erfolgreiche Zukunft führen werden.



Weitere Informationen zur Geschichte und den Leistungen der Handwerkskammern in Bayern

Ein Mann steht in einem festlichen Saal an einem Rednerpult und spricht. Ihm gegenüber sitzen Zuhörer.
Schuhmann

Fünf Männer und eine Frau stehen vor einer blauen Wand mit der Zahl 125 und der blauen Handwerksschraube.
Schuhmann
Die Handwerkskammer für Mittelfranken ist zum Auftakt des Jubiläumsjahres nach München gereist.

Ein Kameramann und ein Mann mit einem Mikro sind von hinten zu sehen. Ein weiterer Mann spricht in das rote Mikrofon.
Schuhmann
Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern, gibt anlässlich der 125-Jahr Feier der Handwerkskammern im bayerischen Landtag ein Interview für SAT 1.

Ein grauhaariger Mann in einem blauen Anzug steht an einem Rednerpult und spricht ins Mikrofon
Schuhmann

Ein Mann steht an einem Rednerpult und spricht. In einem festlichen Saal mit großen Gemälden sitzen Zuhörer.
Schuhmann