
Das Schlösschen Rosenau vom sogenannten Queen's View aus gesehen: Von hier aus warf Queen Victoria einen letzten Abschiedsblick auf das Schloss, wenn sie wieder nach England zurückreiste.
Europäisches Glas und ein Prinzgemahl
Kulturfahrt des Kulturfoyers führte nach Rödental bei Coburg.
"Wenn ich nicht das wäre, das ich bin, dann würde ich in Schloss Rosenau wohnen wollen“, so ähnlich soll es Queen Victoria von England in ihr Tagebuch geschrieben haben, die zeitlebens sehr gerne zum Sommersitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha im malerischen Itz-Tal reiste. Das hübsche Schlösschen war ein Ziel der Kulturfahrt "Rödental", die vom Kulturfoyer Handwerk Mittelfranken organisiert wurde.
Natürlich hatte bei der Passion der englischen Königin für Rosenau die Liebe ihre Finger im Spiel. In diesem neogotisch gestalteten Schlösschen kam im August 1819 Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, als zweiter Sohn von Herzog und Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha zur Welt. Er sollte der spätere Prinzgemahl von Queen Victoria werden und war ihre große Liebe, um die sie nach seinem frühen Tod 1861 bis an ihr Lebensende trauerte.
Frohe Feste und eine Wiege
Von Trauer war beim Besuch des Kulturfoyers in Schloss Rosenau nichts zu spüren. Im Gegenteil: Beim Besichtigen des repräsentativen, mit goldenen Ranken ausgemalten Festsaals im Erdgeschoss des Schlösschens wurden Bilder von frohen Festen mit Tänzern in festlichen Gewändern erweckt – auch als Speisesaal eines Seniorenheimes, als das das Schlösschen in seiner Spätzeit zu dienen hatte, konnten man ihn sich durchaus vorstellen. Im Obergeschoss dann die Privatgemächer von Herzog und Herzogin. Er schlief in einem mit Jagdattributen versehenen Himmelbett. Ihr Schlafzimmer war ausgemalt wie eine Gartenlaube, an der sich die von der Herzogin besonders geliebten Ackerwinden emporranken. Im Zimmer nebenan eine Wiege, in der sehr wahrscheinlich auch schon der kleine Prinz Albert in den Schlaf gewiegt wurde.
Stiftung für die Glaskunst
Am Rande des herzoglichen Schlossparks, einem weitläufigen Landschaftsgarten, wurde 2008 das Europäische Museum für modernes Glas als Zweigstelle der Glassammlung auf der Veste Coburg eröffnet. Hier stand ein großer Mäzen Pate: Der Coburger Unternehmer Otto Waldrich spendete 5 Mio. Euro für das moderne, durch eine große Glasfront passend zum Thema lichtdurchflutete Gebäude. Mit Gästeführerin Maike Leyde erkundeten die Teilnehmer der Kulturfahrt einige Highlights der Ausstellung.
Die Kulturfahrten werden auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Die Ausflugstermine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Vielleicht finden sich noch mehr Interessierte, die diese Fahrten begleiten möchten.
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Für Josepha Gasch-Muche, die Künstlerin des Objektes 11.06.2007, hat die Entwicklung eines solchen Objektes aus vielen tausend Display-Gläsern einen meditativen Charakter. Wie auch sonst sollte man die Geduld und Disziplin aufbringen, die die Montage solch eines Kunstwerkes erfordert.
Colin Reid: ohne Titel
Masayo Oda: Leuchtobjekt
So verging ein wunderschöner Besuchstag im Itztal, geprägt von der Liebe zwischen Menschen und der Liebe der Glaskünstler zu ihrem Handwerk.